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Lupenbrillen in der Zahnmedizin – Gute Sache!

You can only treat, what you can see, and you can only see, what you know”.  Also sprach S. Kim, der Pionier der Dentalmikroskopie aus Pennsylvania. Es beschreibt „zahnärztlichen Intellekt“. Das Wort  „Intellekt” umpasst umgang mit Informationen –  Wahrnehmungen werden gefiltert, verarbeitet, bewertet, geordnet, verglichen und gespeichert.Dieser Prozeß bestimmt nicht unwesentlich Arbeit am Patienten.

Nikolaus Kopernikus, Johannes Kepler und Isaak Newton wären ohne verbesserte Tele-Optik heute wahrscheinlich genau so unbekannt wie etwa Antonie van Leeuwenhoek, Paul Ehrlich oder Robert Koch ohne eine leistungsfähige Mikro-Optik.

Die Entwicklung der Vergrößerungshilfen in der Zahnmedizin umfasst Operationsmikroskops und Lupenbrillen.  So wird an Universitäten die Benutzung von Lupenbrillen bereits im Phantomkurs empfohlen. Hauptargumente dafür sind eine Verbesserung der Prozess- und Ergebnisqualität sowie auch ergonomische Aspekte.

Dentale Vergrößerungshilfen sind Kopfgetragene Mikroskope, digitale 3D-Sehhilfen, Lupensysteme nach Galileo (Vergrößerungsfaktor bis 3,5) oder Kepler (Vergrößerungsfaktor etwa 3,0 – 5,5).

Auch in der visuellen Kariesdiagnostik zeichnet sich der Einsatz von Vergrößerungshilfen durch eine signifikante Erhöhung der Sensitivität aus (man entdeckt mehr Karies). Auch bei der visuellen Verifizierung eines cracked tooth syndrome (Infraktion im Dentin) leistet eine geeignete Vergrößerungshilfe gute Dienste.

Eine korrekte Diagnose setzt Erkennen und Wissen voraus, und eine korrekte Therapie basiert auf einer korrekten Diagnose. Ein vergrößertes Sichtfeld ermöglicht also genaueres Arbeiten. Das hat zur Folge, dass bei invasiven Eingriffen potentiell weniger Schaden entsteht. Aus dieser Überlegung heraus gibt es kaum Argumente, weshalb Patienten den Gebrauch einer geeigneten Vergrößerung bei invasiven Eingriffen vorenthalten sollten.

(Source and image: Courtesy of SPITTA DentalKompakt)